Geldschwemme zieht inflationäre Entwicklungen nach sich

Wir sind uns alle bewusst, dass die Notenbanken schon während der letzten zehn Jahre eine riesige Geldschwemme durch Anleihekäufe verursacht haben. Also seit der Finanzkrise. Diese hatte aber (bisher) keine sichtbare Inflation zur Folge. Denn diese Gelder sind überwiegend noch nicht in der breiten Wirtschaft beim Endverbraucher angekommen. Nun fließen aber durch die Pandemie noch größere Beträge in den Markt. Diese gehen jetzt auf den verschiedensten Wegen meistens direkt in den Konsum. Das wird inflationäre Entwicklungen zur Folge haben.

Dieser Weg soll, bewusst politisch gewollt, zu einer realen Kaufkrafthalbierung während der nächsten zehn Jahre führen. Das klingt viel – ist aber konkret.

Eine solche Halbierung hat bei den Vermögenspreisen teilweise bereits in den letzten zehn Jahren stattgefunden. Details dazu finden Sie im Kunden-Brief 2021 im.

Gewollte Kaufkrafthalbierung durch die Politk

Diese Kaufkrafthalbierung wird sich wiederholen, zumal die Tiefzinsphase uneingeschränkt und politisch sogar noch verstärkt fortgesetzt wird. Steigende Zinsen wird es bei einer Inflationserhöhung nicht geben. Dies ist politisch entschieden. Ebenfalls wird die Höhe der Staatsverschuldung bis auf Weiteres keine Rolle spielen. Sie hören schon jetzt nichts mehr darüber. Die Verschuldung ist dann weitestgehend auch nicht mehr in den Bilanzen der EU-Staaten zu finden, denn die Staatsentschuldung ist kein Problem mehr. Das Ganze wird geräuschlos vonstattengehen, weil der Bürger keinesfalls Angst vor Inflation haben darf. Per Saldo lässt sich wiederholen, was kürzlich in der Neue Zürcher Zeitung unter der Rubrik „Meinung und Debatte“ zu lesen war:

„Es deutet vieles darauf hin, dass das Verrückte einstweilen als normal angesehen werden muss“.

Unter diesem Aspekt ist die riesige, in den Markt gepumpte Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) nur das Vorspiel (analog einer Ouvertüre in der Oper) zur anschließenden Umsetzung eines fundamentalen, neuen politischen Geldansatzes, u.a. auf Grundlage der Modernen Geld-Theorie (MMT). Sie ebnet den Weg für einen grenzenlosen staatlichen Finanzierungskreislauf.

Der Staat entscheidet über die Ausgaben, die Notenbank finanziert diese und der Finanzminister übernimmt mittels Steuern die Kontrolle über die Geldmengen. Das ist ein kompletter Rollentausch der seriösen wissenschaftlichen Grundlagen. Das Ergebnis bedeutet aber: unendlich viel Geld! Und so sind wir auch bei den Durchschnitts-Zinsen in Deutschland bei minus 0,01% p.a. angelangt, ohne Aussicht auf Besserung (siehe Chart unten).

Chart: Zinsentwicklung in Deutschland seit 2006

Quellen: Raisin; Weltsparen; Deutsche Bundesbank/Foto Marc-Steffen Unger/F.A.Z.-Grafik Brocker

Mehr Details über die Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB), können Sie in unserem Kunden-Brief 2021 nachlesen. 

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