Wie die Corona-Krise die Denkweise und das Anlegerverhalten der Deutschen beeinflusst.

 

Erster Eindruck: Es ist schon interessant, wie unterschiedlich Anleger in verschiedenen wirtschaftlichen Situationen reagieren. Während in der Finanzkrise die Mehrheit der Anleger nervös meinte, zunächst einmal am besten gar nichts zu tun, sieht es nun in Corona-Zeiten genau andersherum aus. Viele suchen nach Chancen und hoffen auf ein neues Wirtschaftswunder wegen des aufgestauten Nachholbedarfes nach Corona. Es handelt sich um bemerkenswerte, unterschiedliche Reaktionen in zwei ca. 12 Jahre auseinanderliegenden Krisensituationen.

 

Aber: Euphorie ist genau wie Angst ein schlechter Ratgeber! Viele Fondsmanager sind überaus optimistisch, ja fast begeistert, die niedrige Kassenquote der Fonds beweist es.

 

Dazu gehört auch die kürzlich erfolgte Attacke aktivistischer Kleinanleger gegen leerverkaufende Hedgefonds im Fall GameStop. Es ist eines der einschneidendsten Ereignisse in der Geschichte der Wallstreet. Millionen(!) von Kleinanlegern hatten sich in den sozialen Medien zu konzertierten Aktienkäufen verabredet, um die auf fallende Kurse spekulierende Hedgefonds zu zwingen, ihre Positionen durch Käufe von GameStop-Aktien zu schließen. Auf diese Weise wollten die Millionen(!) Kleinanleger ihre zuvor tiefer gekauften Aktien zu höheren Preisen wieder loswerden. Die Hedgefonds erlitten riesige Verluste zur Freude der Kleinanleger.

 

Auch hier gilt: „Den Letzen beißen die Hunde“. Wer nicht rechtzeitig verkaufte, den ereilte das Schicksal. Der Chart unten sagt mehr als 1.000 Worte. Ähnliche Spekulationen wie bei GameStop wurden weltweit auch bei anderen Unternehmen festgestellt, in Deutschland u.a. bei Varta. Also Vorsicht!

 

Chart: Kassenquoten der Fonds Feb. 2020/2021

12 Monats-Chart: Kassenquoten der Fonds in Prozentangabe | Börsen-Zeitung Quelle: BoA Global Research

 

3-Monats-Chart | GameStop-Aktie

Rein und raus: 3-Monats-Chart | GameStop-Aktie Quelle: Onvista

Erinnerungen an die Spekulationen mit Tulpenzwiebeln

Der Hype mit Bitcoin zeigt immer fanatischere Züge (siehe Chart unten). Eine bei Diktat fast Versechsfachung des Bitcoin-Kurses in den letzten sechs Monaten auf ca. USD 60.000,- erinnert an die Spekulationen mit Tulpenzwiebeln um das Jahr 1637 in Amsterdam. Damals bekam man für ein Tulpenzwiebel den Gegenwert eines Hauses. Dagegen kann man heute für einen ehemals wenige Cent werten Bitcoin eigentlich nichts weiter als ein elektrischer Impuls), einen recht komfortablen Mittelklassenwagen erwerben. 

 

6-Monat Chart | Bitcoin Rekordhoch bei 50548 Marke  Aug 2021 bis Feb. 2021

6-Monat Chart | Bitcoin Rekordhoch bei 50548 Marke Aug 2021 bis Feb. 2021

 

Hier die Vorhersage der Börsenkurse:

Der Bitcoin-Kurs wird sich kurzfristig weiter verdoppeln oder genauso schnell halbieren. Es ist viel Spielgeld unterwegs. Leider wissen viele gar nicht, dass sie spielen!

Achten Sie also auf übertriebene Kurs-Bewertungen im Aktien-Sektor wie aus u.a. Chart „Aktienrallye ohne Gewinne“ ersichtlich.

 

Chart | Aktienrallye ohne Gewinne

Aktienrallye ohne Gewinne | Quelle: Goldman Sachs

 

Es gibt eine Reihe von Unternehmen im Nasdaq, die unverändert steigen, aber keine Gewinne erwirtschaften. Sechs Unternehmen sind zusammen so viel wert wie sämtliche Wertpapiere in sechs EULändern. Kann das stimmen?

 

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