Ereignisse, die man nicht erwarten oder vorhersehen kann, werden „schwarz Schwäne“ genannt. Dazu zählt nunmehr auch die CORONA-Pandemie. In der Vergangenheit gab es bereits viele Epidemien, denen in den letzten Jahrhunderten Millionen von Menschen zum Opfer fielen. Trotzdem kommen sie immer völlig unerwartet. Insofern steht es außer Frage, dass es immer wieder geschehen kann.

Infolge der SARS-Pandemie 2002/2003 fand bereits im Jahr 2012 eine internationale wissenschaftliche Untersuchung zur Familie der CORONA-Viren sowie über mögliche Pandemie-Folgen statt. Die heutigen wissenschaftlichen Aussagen zu einer denkbaren (und wahrscheinlich sogar notwendigen!) Ausbreitung von CORONA, beruht auf Ergebnissen dieser Untersuchung. Lediglich in Singapur nahm man diese Resultate ernst und konnte bisher wesentlich organisierter auf die CORONA-Pandemie reagieren. Man hätte die Jahre durchaus zur intensiven Erforschung von Medikamenten oder einem Impfstoff gegen CORONA-Viren nutzen können, was nicht geschah. Aber die Politik hat die Sache nicht ernst genommen. Jetzt ist es passiert und wir müssen damit leben. Das Unausweichliche können wir nicht ändern – wir können uns aber Gedanken darüber machen, was wir selbst in unserem persönlichen Umfeldverändern können. Neben der eigenen medizinischen Gesundheit gehört auch die finanzielle Gesundheit dazu. Für Letztere sind wir zuständig.

Anleger mögen keine Unsicherheit, weshalb in einer Börsenphase – wie dieser – Aktien weltweit überproportional gefallen sind. Dann es ist sehr ärgerlich, wenn man davon betroffen ist. Aber: Veränderungen bringen auch Chancen. Dabei sollten Sie in der heutigen Situation bei normalen Aktienanlagen ganz klar folgende Regeln beachten:

Bitte verkaufen Sie nur, wenn

  • das Geld wirklich sehr kurzfristig benötigt wird und Sie deshalb jedes weitere Risiko vermeiden müssen (in diesem Fall hätten Sie besser regelmäßig zwei Jahre vorher verkaufen sollen – so sind die Regeln!),
  • sich zugleich eine sehr gute Gelegenheit zur Wiederanlage ergibt, die aus heutiger Sicht mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Chancen bietet – eine seriöse Garantie gibt es dazu nicht,
  • sich eine Anlage findet (z.B. Control-Strategien), die eine ähnliche Zugewinnchance hat, aber weniger Risiko als die bisherige.

Keinesfalls sollten Sie verkaufen, um den Gegenwert „erst einmal“ in Cash liegen zu lassen. Dafür ist es viel zu spät und bedeutet: Verluste realisieren – das würden Sie bald bereuen!

Die fünf Wirtschaftsweisen, die die Bundesregierung Deutschlands in wirtschaftspolitischen Fragen beraten, haben diese Woche vorausgesagt, dass sich die Wirtschaft nach sehr kurzer Zeit wieder stark erholen wirdund sogar in diesem Jahr aufgrund des Nachholbedarfs eine neue Spitze erreicht, wie direkt nach der Finanzkrise, siehe Grafik rechts.

Sobald sich die Zahl der CORONA-Neuinfizierten signifikant verringert (erste Anzeichen in diese Richtung mehren sich) und die Anzahl der Genesenen sich parallel prozentual stark erhöht (auch das ist bereits im Ansatz zu erkennen), werden viele Anleger – insbesondere Institutionelle – ganz schnell wieder auf den Börsenzug aufspringen. Da sollten Sie dabei sein und nicht mit Cash-Beträgen in übertragenem Sinne im Bahnhof festsitzen, wenn der Börsenzug abgefahren ist.

Auch die Entwicklung in China, der Geburtsstätte des Virus, bestätigt die Meinung des Sachverständigenausschusses der fünf Wirtschaftsweisen. Wie der Financial Times vom 1. April 2020 (kein April-Scherz!) zu entnehmen ist, hat sich der Einkäufer-Index in China schon wieder komplett erholt. Das Niveau liegt sogar höher als vor der CORONA-Krise. Der nebenstehende Chart beweist dies.