Corona-Krise hin – Corona-Krise her … jetzt ist für Sie auch der Mount Everest zur Besteigung geschlossen, weil Sie als Bergsteiger in den langen Warteschlangen vor dem Gipfel in über 8.000 Meter Höhe anderen Wartenden zu nahe kommen könnten. Kein Witz!

Aber kommen wir auf den Boden der Tatsachen:

Im Hintergrund entwickeln sich parallel zur Corona-Krise zwei existentielle, globale Veränderungen, die in den täglichen Kommentaren untergehen, die Sie aber als Anleger wissen müssen. Sie berühren in Zukunft auch Ihre Anlagepolitik.

Was die Welt bewegt

1. Die populistischen Parolen

in vielen Ländern bestehen auf weniger Globalisierung und weniger Ausländer etc. Die Einwanderungs-Krise 2015 und nun besonders die Corona-Krise 2020 sind Beschleuniger zum Übergang von der multilateralen (also globalisierten) Welt hin zu einer bilateralen (also auf nationaler Zweier-Beziehungen) agierenden Welt. Daraus ergeben sich völlig neue Leitbilder für die jeweilige Wirtschaft, die Politik und damit auch für die Kapitalmärkte. Während die multilaterale, globale Welt, wie wir wissen, über zu wenig Inflationklagte, also deflationär wirkte, wird dies in der bilateralen Welt mit Sicherheit tendenziell anders sein, nämlich inflationär. Dieser Effekt kommt nicht direkt, wird aber in den kommenden Monaten spürbar werden. Damit beginnt eine völlig neue Ausrichtung der Geldpolitik. Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz hat es für die Wirtschaft bereits angekündigt: „Kredite ohne Limit.“ Die versprochene, erwartete Flut an fiskalischen und damit geldpolitischen Spritzen rollen nun ganz schnell auf die Märkte zu. Der Anleihemarkt zeigt es bereits (siehe Chart).

2. Das letzte große Kartell (OPEC) der modernen Wirtschaftsgeschichte ist nach 60 Jahren zerbrochen.

Der Ölpreis wird seine alten Höhen nie wieder erreichen – ein völlig freier Ölpreis liegt eventuell noch ganz erheblich unter dem schon jetzt für zumindest die Fracking-Industrie in den USA bedenklichen Kurs von US-Dollar 30,- pro Barrel (bei Diktat US-Dollar 27,-). Veranlasser sind Saudi-Arabien und Russland, die sich kürzlich nicht auf Höchstliefermengen einigen konnten (Russland ist nicht Mitglied der OPEC).

Saudi-Arabien als größtes OPEC-Mitglied hat daraufhin durch kräftige Preisreduktion das Heft des Handelns an sich gerissen. Die weiteren Hintergründe würden den Rahmen sprengen. Im Ergebnis bringen sie aber insbesondere für die US-amerikanischen Ölproduzenten Probleme.

Das Positive: Öl mit Preis unter US-Dollar 30,- wirkt wie bestellt und ist das beste und wirkungsvollste Konjunkturprogramm überhaupt. Das allgemein verfügbare Einkommen erhöht sich, und der Virus-Effekt wird stark kompensiert.

Und nun zur Corona-Epidemie

Diese Epidemie hat, wie Sie wissen, eine (sehr) hohe emotionale Komponente. Als Anleger sollte man unbedingt versuchen, die Verhältnismäßigkeit zu wahren und damit versuchen, die verstandsgeprägte Einschätzung gegenüber Angst (= schlechter Ratgeber) in den Vordergrund zu schieben. Vorsicht ist angebracht, Panik aber schädlich und ein eigenes anstelle emotionalen Handelns notwendig.

Nur „zum Spaß“: Die kommende Wachstumspause lässt sich errechnen. Nimmt das deutsche Wachstum, wie derzeit vermutet, im Bruttoinlandsprodukt (BIP) für 2020 um 0,5% ab, dann ist dies ein Minderwert in der deutschen Wertschöpfung von beispielsweise EUR 20 Mrd. für dieses Jahr. Das sind dann ca. EUR 54 Mio. pro Tag. Dies verteilt auf ca. 45 Mio. Beschäftigte, dann bedeutet das pro Tag eine Verringerung des deutschen Wachstums pro Angestelltem von rund EUR 1,22. Das bringt keine Volkswirtschaft zum Kippen, zumal es auf wenige Monate beschränkt sein wird.

Dann schauen Sie sich gleichzeitig die massiven – aus reiner Angst vor der Angst entstandenen – Kursrückgänge an den Aktienmärkten an. Bei Diktat steht der Performance-DAX rund 2,5% über dem ehemaligen Höchstkurs im Quartal 2000 (also vor 20 Jahren!). Wir erinnern an die vorletzte Ausgabe dieser Publikation mit der Überschrift des Warren Buffett-Zitates: „Sei gierig, wenn andere ängstlich sind!“ Im Chart links sehen Sie zum Vergleich das „Angstbarometer“ der Börse in Form des „VDax-New“.

Was passiert da?

Der bekannte amerikanische Wirtschafts-Nobelpreisträger Robert Shiller meint:

„Was wir jetzt haben, sind zwei Epidemien. Wir haben eine Epidemie des Corona-Virus, aber wir haben auch eine Epidemie der Angst, die auf einer Erzählung basiert, die nicht unbedingt mit der wissenschaftlichen Realität Schritt hält.“

Für die Angst-Epidemie zeichnen die Medien verantwortlich, die den Vormarsch des Virus wie den Einmarsch der Roten Armee in unser Land behandeln. Das Analyse-Unternehmen Media Tenor kommt zu dem Ergebnis, dass ARD und ZDF dem Corona-Virus bisher in ihrer Berichterstattung mehr Sendezeit einräumten, als Vogelgrippe, Ebola und Terroranschläge vom 11. September 2011 zusammen. „Bad news are good news!“

Hier das Beispiel:

Der voraussichtliche Verlauf der Corona-Krise bei uns entspricht einer Vorausschau über den Verlauf in China. Nach einer Schrecksekunde wurde das dortige Gesundheitssystem generalstabsmäßig organisiert. Gleiches versucht man nun auch hier. Der obere Chart „Corona in China“ zeigt Ihnen das Ergebnis. Leider wird dies praktisch nirgends publiziert.

Darunter sehen Sie, wie hier berichtet wird (Süddeutsche Zeitung vom Freitag, 13.03.2020). Die Zahl der Infizierten wird addiert – aber dabei „vergessen“, dass auch Menschen gesund werden. Damit wird die Zahl der Erkrankungen immer weiter nach oben addiert. Kein Wunder, dass Bürger in Panik fallen.

Nehmen Sie stattdessen die Grafik „Corona in China“ als Vorbote für hoffentlich bald kommende Nachrichten aus Europa und damit auch aus Deutschland. Dies wird zur Entspannung führen, denn …

… die Politik geht nach folgendem Schema vor

Die Bürger müssen vor dem unsichtbaren Virus gerettet werden. Ergebnis: Jetzt sind wir einen Moment lang alle Chinesen. Damit gilt:

Im Namen der Gesundheit gibt es starke Einschränkungen der sogenannten Sozialkontakte und damit der Übertragungsmöglichkeiten des Virus auf Zeit. Wir bauen sozialpolitische Mauern. Wir rechnen damit, dass in den nächsten 10 bis 14 Tagen der Höhepunkt der Neuansteckungen erreicht ist. Dann werden die Genesungen hoffentlich die Zahl der Neuansteckungen überschreiten. Damit wird die Zahl der Infizierten (siehe Grafik China) sinken.

Bleibt noch die Frage des Überlebens der Wirtschaft. Diese wird mit Staatsgeldern

In Sachen Wirtschaft muss genau das Umgekehrte geschehen, als bei den menschlichen Kontakten. Bei Menschen werden die Kontakte gekappt. Die wirtschaftlichen Verbindungen, Lieferwege, Zahlungswege müssen unbedingt erhalten und flüssig gehalten werden mit unlimitierten milliardenschweren, in der Geschichte bisher beispiellosen Hilfen. Alle betroffenen Betriebe – vom Großunternehmen bis zum Kleinstunternehmen – können mit unbürokratischen finanziellen Maßnahmen Mittel erhalten. Das soll und wird schnell greifen.

Die Hilfen ausdrücklich nicht zu limitieren, das sei ebenfalls das richtige Signal zur Stabilisierung der Erwartungen, meint der Chef des ifo-Instituts Clemens Fuest. Als Ergebnis steigt bei Anlegern die Nachfrage nach Zinsmitteln, denn die Zinsen fallen weiter in den Keller (siehe unten„ISF-Privatmarkt-Investments“).

Was Sie nicht tun sollten

Für voll investierte Aktionäre waren die vergangenen 2 Wochen eine sehr schwere Zeit – das Schlimmste liegt aber hinter uns. Das heißt nicht, dass wir den Tiefpunkt „schon“ erreicht haben, das kann niemand sagen. Aber wir könnten ihm durchaus nahe sein. Die Geschwindigkeit des Rückgangs ist historisch beispiellos, und niemand weiß, wie groß der mögliche wirtschaftliche Schaden später sein wird. Wir erwarten, dass die finanziellen Hilfen, wie schon kurz beschrieben, greifen und eine Insolvenzwelle auf jeden Fall vermieden wird.

Auch die bereits während der Finanzkrise gebeutelten Banken werden jede Unterstützung erhalten, um nicht durch eventuell illiquide werdende Kunden (während der Finanzkrise waren es die Banken, die illiquide wurden) dann auch selbst notleidend zu werden. Hier steht die Europäische Zentralbank mit ihrer gesamten finanziellen Feuerkraft als „Feuerwehr“ in Bereitschaft.

Das bedeutet: Jetzt aus dem Aktienmarkt aussteigen, ist das Falscheste, was man tun kann. Also, nicht jetzt verkaufen, Sie werden es bereuen. Schauen Sie unter dem nachfolgenden Beitrag „Was man also tun sollte“.

Auch sollten Sie nicht nervös werden, weil Ihr Gold ebenfalls – aber sehr „übersichtlich“ – gefallen ist. Hier spielen ganz andere Ursachen eine Rolle, Gold ist eine Risikoabsicherung und sollte in solchen Phasen (eigentlich) steigen. Wenn aber die Aktien derart überdurchschnittlich abstürzen, so wird das Gold in z.B. Kreditfällen gegebenenfalls gebraucht, um Verluste im Aktienmarkt abzudecken. Das geschieht im Rahmen von sogenannten „Margin Calls“. Wenn Anleger ihre Aktien mit Krediten finanziert haben, so sind diese durch den starken Rückgang in erhebliche Liquiditäts-Probleme geraten. Zwangsverkäufe durch die finanzierende Bank sind die Folge. Genau dafür eignet sich Gold, da es wertvoll bleibt und jederzeit verkäuflich ist. Gold wird unseres Erachtens schnell wieder ansteigen, wenn dieser Verkaufsdruck aus Zwangsverkäufen aufhört.

Was Sie auch nicht tun sollten: Große Beträge – vor allen Dingen ab EUR 100.000,- bei einer Bank − auf Konten liegen lassen. Sie haften für Probleme einer Bank und werden im Notfall zu deren Rettung herangezogen. Es sind sogenannte „Bail-in“ Anlagen. In einer solchen Krisensituation sollte man sich das dreimal überlegen – nicht weil die eigene Hausbank unbedingt gefährdet wäre. Aber bei einem Domino-Effekt der Banken kann ein Zahlungsunfähigkeits-Virus von einer Bank zur anderen überspringen. Italienische Banken sind durch die jetzige Corona-Krise mit Zentrum in Italien besonders getroffen – der oben abgebildete italienische Bankenindex zeigt es.

Generell sind Europas Banken zwar eigenkapitalmäßig besser ausgestattet als 2008 – aber besser heißt nicht unbedingt ausreichend.

Was man also tun sollte

Wie schon dargestellt, ist verkaufen, wenn die Kurse unten sind, der größte Fehler. Es ist jedoch verständlich, wenn Anleger in diesen Tagen ernüchtert und ängstlich sind, aber diese Gefühle dürfen nicht Motiv eines Verkaufs sein.

Dieser Einbruch bietet aber für sonstige Geldmittel eine Gelegenheit! Wir haben zahlreiche

„Control-Strategien“,

die nur darauf warten, zu tieferen Kursen wieder einzusteigen, denn diese „Control-Strategien“ sind derzeit zu 100% in Cash. Teilweise waren sie auch schon vor Beginn des Absturzes Ende letzten Jahres nicht mehr in Aktien investiert. Wie dies möglich ist – bitte fragen Sie Ihren Berater.

Genau diese „Control-Strategien“ sind jetzt ein hervorragendes Mittel, um den mit Sicherheit, voraussichtlich schon recht bald wieder kommenden Aufschwung – niemand weiß das ganz genau – möglichst umfangreich mitzumachen. Beim heutigen Aktien-Niveau würde ein heutiger Wiedereinstieg und ein Anstieg der Kurse zurück zum Stand von vor 4 Wochen (!) einen Mehrwert von 50% (!) bedeuten. Die nachfolgenden Control-Strategien in Euro und in Schweizer Franken per 16. März 2020 haben keinen Verlust seit Jahresanfang.

Wer übrigens einen „Control-Anlageplan“hat, also monatlich anlegt, für den ist eine solche Situation wie ein Weihnachts- und Ostergeschenk in einem. Die Rendite wird ganz nachhaltig erhöht – Sie sollten sich für solche Anlagepläne einfach einmal mit Ihrem Berater in Verbindung setzen.

Wer aber den Aktienmarkt unbedingt meiden möchte, der sollte nach

„-Privatmarkt-Investments“

Dies sind gut gesicherte, fest verzinsliche Anleihen, die derzeit bei fallenden Zinsen besonders gefragt und auch frei von Kursschwankungen sind. Nutzen Sie in diesem Falle die sogenannte

„Illiquiditätsprämie“.

Diese ermöglicht derzeit seriös Zinsen bis ca. 6% p.a. Die Anleihen werden eben nicht an Börsen gehandelt, haben eine feste Laufzeit mit Immobilienbesicherung. Die „Neue Zürcher Zeitung“ titelte gerade „Wer kann, kauft Immobilien“ – das ist in diesem Fall zwar nicht der Fall, aber die Anleihen sind eben unter anderem mit klar definierten Immobilien-Objekten Es handelt sich um Unternehmens-Anleihen, die zusätzlich mit harten Patronatserklärungen unterlegt sind und zu den gefragtesten Titeln in diesem Bereich gehören. Es sind begrenzteEmissionen, die nicht immer verfügbar sind. Von der jetzigen Anleihe sind bei Diktat nur noch knapp EUR 3 Mio. zu zeichnen. Bei Interesse bitte umgehend melden. Die Immobilienbranche ist zugleich die am wenigsten von der Virus-Pandemie betroffene Sparte. Auch das spricht für diese Privatmarkt-Investments mit zusätzlicher Illiquiditätsprämie.

Zusammenfassung

Der Fortgang dieser Episode an den weltweiten Börsen wird anders sein, als sich Viele denken: Die nunmehr ergriffenen drastischen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus werden wirken (immerhin werden Mauern für den Virus gebaut). Die Maßnahmen zur Finanzierung der Wirtschaft werden sie am Laufen halten. Die Unternehmen werden wieder anlaufen, denn die Eingriffe zur Stimulierung werden Erfolg haben und nach und nach wird die Normalität wieder zurückkehren. Die Märkte und Grenzen werden wieder geöffnet und die Börsen werden dies vorwegnehmen – hierauf muss man als Anleger schon heute vorbereitet sein. Ganz anders als bei Diktat wird Optimismus greifen und die Realität der Kurse, gegebenenfalls auch sehr rasch, wieder in ganz andere Höhen bringen. Versuchen Sie dabei zu sein. Beachten Sie bitte: Geld ist genug da – es wird durch die jetzigen Maßnahmen mit dem finanziellen Füllhorn sogar noch mehr. Es wartet nur auf Gelegenheiten zur Anlage!

Damit sollte man auch keinesfalls die

geopolitische Streuung

für einen Teil des liquiden Vermögens vergessen. Das gilt – wie immer dargestellt – für ca. 1/3 Ihres liquiden Vermögens. Die Lagerung in der Schweiz als politisch sicherstes Land der Erde sollte Teil einer jeden verantwortlichen Vermögensplanung sein. Dies ist unabdingbar, denn niemand weiß, wie die Welt nach der Corona-Krise in 2 Jahren aussieht. Darüber hier zu spekulieren, ist derzeit überflüssig. Vorsorge ist die Devise der Zeit!

Wir wünschen Ihnen ein glückliches und gutes Händchen, passen Sie auf sich auf, seien Sie gut zueinander und bleiben Sie gesund!